April 09, 2012

{Rezension:} Kyria & Reb: Bis ans Ende der Welt von Andrea Schacht




Klappentext: 
Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems New Europe. Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt ... .(via amazon)


Meine Meinung:
Zu erst einmal möchte ich ganz klar das Cover loben, welches mir wirklich sehr gut gefallen hat und ich schon als kleines Schmuckstück betrachte. Die Kombination der Farben, der dunkle Wald in Grün- und Blautönen im Hintergrund und der Kontrast zu den wenigen pinkfarbigen Blättern im Vordergrund, gefallen mir sehr gut. Der Roman im Hardcover wirkt qualitativ sehr hochwertig und auch ohne den Schutzumschlag, hat das Buch im Bezug auf die Aufmachung etwas zu bieten.

Auch die Idee des Romans gefällt mir gut. Eine neue Welt der Zukunft zu erschaffen, das politische System und die damit verbundene, hartnäckige Überwachung. Auch gefällt mir der Aspekt, dass Frauen das "neue Europa" regieren und allein an der Macht sind, während Männer nicht viel zu sagen haben und nur zur Unterhaltung und für Aushilfsarbeiten nützlich sind. Es gab einige sehr einfallsreiche Ideen, die mich stellenweise auch sehr überrascht und belustigt haben, im positiven Sinne!
So kann ich sagen, dass die Idee für mich persönlich großartig war, trotzdem muss ich hier einige Sachen kritisieren. Ich bin der Meinung, dass das neu erfundene, politische System viel zu stark im Vordergrund stand und ich als Leser an vielen Textstellen das Problem hatte, das verzwickte Netz nicht richtig nachvollziehen zu können. Des Öfteren haben mich solch langen, detailreichen Beschreibungen der Politik einfach gelangweilt und waren schlicht weg für mich einfach zu trocken.

Die Gestaltung der Charaktere fand ich ganz in Ordnung, aber nicht überragend. Die Hauptfigur Kyria, aus dessen Sicht auch das Buch geschrieben ist, ist mir gleich von Anfang sehr sympathisch. Trotz dessen, dass sie sehr behütet aufwächst, in einer sehr angesehenen Familie zur Welt kommt und täglich den Luxus genießt, hat sie ihren eigenen Kopf. Sie legt Wert darauf, sich ihre eigene Meinung zu bilden, trotz der Vorurteile welche sie von ihrem gesamten Umfeld übermittelt bekommt, weswegen sich wohl auch die Geschichte so entwickelt, wie sie es eben tut. Der Leser verfolgt von Anfang bis zum Ende hin den Wandel, den Kyria durch lebt, vom behüteten, naiven Mädchen zur selbstbewussten Frau.
Die weitere Hauptfigur Reb dagegen mochte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Er wird als Rebell und klassischen "Bad-Boy" dargestellt, welcher stur, dreist und frech ist. Ich persönlich fand ihn das ganze Buch über, bis auf das Ende, eher nervig und provozierend und stellenweise etwas flach. So konnte ich auch einfach nicht nachvollziehen, was Kyria an ihm so bewunderte und wie es dazu kam, dass sie sich ihm anvertraut. Aber nun ja, ich denke diese Meinung hat teilweise auch mit der persönlichen Ansicht zu tun. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass mich dieser Charakter unglaublich gestört hat und Kyrias Handlungen in Bezug auf Reb einige Male nicht nachvollziehbar waren.

Der Schreibstil von der Autorin ist sehr flüssig und bis auf einige etwas abgehackten Konversationen, liest sich das Buch sehr flott und leicht. Andrea Schacht hält sich nicht mit stilistischen Details auf, sondern treibt die Handlung voran und das hat mir gut gefallen. Auch die Spannung hatte die Autorin wunderbar aufgebaut und nach etwas 50 bis 100 Seiten konnte ich mich in die Geschichte einlesen und wirklich in ihr abtauchen.
Ein weiterer Kritikpunkt, welcher sich sowohl auf Reb als auch auf den Schreibstil bezieht, hätte ich allerdings noch. Mit einigen Formulierungen, zu denen sich die Autorin entschieden hatte und welche sie das ganze Buch über verwendet hatte, war ich mehr als unzufrieden. Reb's Spitzname für alle Mädchen "Princess" und sein ewiges "Ach ja", mit welchem er schließlich auch Kyria ansteckte, haben mich wirklich gestört und für mich waren diese einfach nicht nötig. Aber möglicherweise ist auch dieser Aspekt einfach Geschmackssache und am Ende empfand dann auch ich schließlich so etwas wie Symapthie für Reb und konnte mich gut mit dem Ende des ersten Bandes anfreunden. 


Fazit:

"Kyria & Reb: Bis ans Ende der Welt" hat mich sowohl mit der Idee, als auch mit der Umsetzung stark begeistert. Ich konnte mich prima in die Hauptperson Kyria hineinversetzen und schließlich in die Geschichte eintauchen und in der Handlung versinken. Trotz einiger Kritikpunkte, die ich in dieser Rezension genannt hatte, kann ich diese fesselnde Dystopie wirklich empfehlen und ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Band, welcher hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es mir der Prinzessin und dem Rebellen weiter geht und was zurück aus und in New Europe geschehen wird!




Vielen Dank an buchbegegungen.de für das Exemplar!


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