Mai 28, 2012

{Rezension:} Ich würde dich so gerne küssen von Patrycja Spychalski


Inhalt:
Sie fürchtet um ihr Herz – er verliert seins … In der Nacht zu ihrem 17. Geburtstag lernt die eigenwillige Frieda jemanden kennen, den sie einfach nicht vergessen kann: Jeffer, einen gut aussehenden, rebellischen Jungen und – wenn sie den warnenden Stimmen glauben will – Herzensbrecher. Als ihre Eltern verreisen, schlägt Frieda all die wohlmeinenden, vernünftigen Ratschläge in den Wind und zieht kurzerhand bei Jeffer ein. Gemeinsam feiern sie, hören Musik, reden bis tief in die Nacht – nicht mehr. Beide spüren, dass sie etwas wirklich Besonderes verbindet, doch genau das macht ihnen Angst, zumal Frieda nicht versteht, was dieser besondere Junge an ihr findet. Frieda und Jeffer brechen den Kontakt zur Außenwelt völlig ab und fahren ans Meer, um endlich herauszufinden, was das zwischen ihnen ist. Doch es ist genau ein Kuss, der schließlich alles verändert … .


Meine Meinung:
Die Autorin Patrycja Spychalski schreibt in einer sehr leichten und lockeren Art und Weise, welche für mich ein wirklich angenehmes Lesen ermöglicht hat. Durch diesen Schreibstil konnte ich das Buch doch sehr schnell lesen und hatte es dann nach etwa drei oder vier Stunden auch bereits durch gelesen. Ich denke, durch diesen lockeren Schreibstil eignet sich das Buch auch sehr gut als Sommerlektüre.

Die Charaktere finde ich persönlich sehr gut durchdacht und auch schön umgesetzt. Jeffer ist der klassische Herzensbrecher und Mädchenschwarm, der sich allerdings nichts daraus macht. Er freundet sich mit Frieda an, die eigentlich so gar nicht seinem Typ entspricht bzw. entsprechen sollte. Er ignoriert die Meinungen seiner Freunde, wendet sich teilweise in einigen Situationen sogar von ihnen ab. Diese Eigenschaft, sein gutes Aussehen, seine Vorliebe für Rockmusik und sein Talent an der Gitarre verdeutlichen sein Image als Rebell, was mit persönlich gut gefällt. Trotzdem bleibt Jeffer fast bis zum Schluss immer sehr undurchschaubar und man kommt ihm als Leser, wohl auch als Protagonist in diesem Roman, nicht näher. Frieda dagegen ist im Bezug auf den Charakter ganz anders, denn sie ist zurückhaltend und schüchter. Sie macht sich nichts aus ihrem Äußeren, ihrer Kleidung oder möglichem Make-Up und so wirkt sie eher unscheinbar. Auch erweckt sie beim Leser den Eindruck, dass sie sehr naiv und blauäugig ist. Trotz negativer Erfahrung geht Frieda einfach mit einem fremden Jungen mit in seine Wohnungen, schläft dort und zieht kurz darauf einfach für einige Wochen bei ihm ein, obwohl sie ihn noch kein bisschen kennt und er auch so aufgrund seiner rebellischen Art nicht sehr vertrauenswürdig scheint. Solche, für mich merkwürdigen Handlungen von Frieda kamen öfter vor und so wirkt sie auf mich oft einfach naiv und oft nicht nachvollziehbar und ihre Reaktionen auch einfach unrealistisch. Obwohl ich finde, dass Patrycja Spychalski die Charaktere gut durchdacht hat und ihre Handlungen sehr gut mit ihren Eigenschaften verknüpft hat, sind mir Frieda und Jeffer bis zum Schluss eher unsympathisch geblieben.

Die Handlung war für mich auf der einen Seite sehr überraschend, da ich einfach komplett andere Erwartungen hatte. Aufgrund des Covers, dem Titel und auch dem Klappentext hatte ich mir einfach etwas ganz anderes vorgestellt. Ich hatte an einen schönen Erste-Liebe-Roman gedacht, was auch die Gestaltung und Klappentext verdeutlichen. Auf der anderen Seite haben mich viele andere Handlungen auch sehr verärgert. So kommt zum Beispiel ein wirklich sehr merkwürdiges und für mich furchtbares und vor allem unrealistisches Bild von Jugendlichen im Allgemeinen zustande. Es ist scheinbar völlig normal, dass man als Jugendlicher mit 16 Jahren aus völlig unerklärbaren Gründen von zuhause auszieht, dann wochenlang nicht zur Schule bzw. Arbeit geht und stattdessen einfach das ganze Wochenende lang feiert und trinkt und zwei Schachteln Zigaretten täglich raucht. Dieses Bild von Jugendlichen hat mich wirklich schockiert und wenn man bedenkt, dass "Ich würde dich so gerne küssen" für Jugendliche geschrieben ist, dann hätte ich mir ein bisschen mehr Vorbild-Funktion gewünscht.
Insgesamt haben mich dann auch viele andere Entwicklungen enttäuscht, da ich einfach sehr große Erwartungen an diesen Roman hatte. Für mich persönlich ist auf den 200 Seiten viel zu wenig passiert. Oft wurde über belanglose Dinge nachgedacht und geredet. Komplikationen und Streitigkeiten wurden nach wenigen Seiten wieder beseitigt. Spannung wurde wenig aufgebaut und nachdem ich mir erhofft habe, am Ende kommt noch etwas ganz Großes, wurde ich dann doch in dieser Hinsicht enttäuscht.

Fazit:
Schlussendlich muss ich sagen, dass mich dieser Roman nicht überzeugt hat und meinen Erwartungen nicht entsprochen hat. Die Handlung hat mich nicht gepackt und die Charaktere waren mir äußerst unsympathisch. Einzig der Schreibstil der Autorin kann bei mir punkten. Insgesamt war es ein Buch, welches ich gelesen habe und nach einigen Tagen sicherlich wieder vergesse, weil es einfach nichts hat, worüber man nachdenken kann. So gibt es zumindest von mir leider keine Kaufempfehlung. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen