Juli 07, 2012

{Rezension:} Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner von Kerstin Gier


Kurzbeschreibung:
Kati ist mit Felix glücklich, aber nach fünf Jahren hat sich der Alltag in ihr Liebesleben geschlichen - und damit die Zweifel: Ist es überhaupt eine gute Idee, mit ihm alt werden zu wollen? Als sie Mathias kennen lernt und sich in ihn verliebt, wird Katis Leben plötzlich kompliziert. Und turbulent. Besonders, als sie von einer Straßenbahn erfasst wird und im Krankenhaus wieder zu sich kommt. Exakt einen Tag, bevor sie Felix das erste Mal begegnet ist - fünf Jahre zuvor.
Würden Sie alles genauso machen, wenn Sie die letzten fünf Jahre noch einmal leben könnten? Was würden Sie ändern?
Dieses Mal möchte Kati alles richtig machen - und sich für den richtigen Mann entscheiden.

Ein Roman über die große Liebe und das kleine Glück. Und über die Schwierigkeiten, das Schicksal zu überlisten.

Inhalt:
Eigentlich ist Kati sehr glücklich mit ihrem Mann Felix. Sie passen gut zusammen und wirken miteinander harmonisch. Doch nach fünf Jahren Ehe hat sich so langsam der Alltag eingeschlichen und als Kati dann auf einer beruflichen Kurzreise auf den attraktiven Mathias trifft und sich sofort in ihn verliebt, ist sie sich plötzlich nicht mehr ganz sicher ob er der Richtige für sie ist. Und sowieso hat er im Moment aufgrund seines Berufes wenig Zeit für sie, sodass sie nicht mal mehr Zeit haben miteinander zu sprechen, geschweige denn zu Intimerem zu kommen. Doch plötzlich wird Kati fünf Jahre zurück in die Vergangenheit katapultiert und zwar genau an den Tag, bevor sie Felix kennen gelernt hat. So hat Kati vom Schicksal eine zweite Chance erhalten und darf von Anfang an entscheiden: Felix oder Mathias?


Lieber, lieber Felix,
wenn du eine Farbe wärst, dann wärst du ein braun. Ein gemütliches, schokoladiges, zuverlässiges, liebevolles Braun. Und manchmal auch ein Gelb, ein warmes, sonniges, fröhliches.
(S.229 Zeile 1-2)


Meinung:
Wäre "Auf der anderen Seite ist das Graß viel grüner" eine Farbe so wäre es wohl ein frisches, helles Grasgrün, denn es hinterlässt ein erfrischendes und fröhliches Gefühl.
Vor etwa einem Jahr entdeckte ich Kerstin Gier für mich und seitdem kaufe ich nach und nach ihre Bücher zusammen. Kerstin Gier schafft es meiner Meinung nach einfach tollen Humor und Charisma in ihre Romane zu zaubern und die Romane bieten einfach ein absolut unterhaltsames Lesevergnügen.
So war ich doch sehr gespannt auf ihren neuesten Frauenroman und hab mich super gefreut als ich das gute Stück für einen Schnäppchenpreis auf dem besagten Bücherflohmarkt erstanden hatte.

Nach dem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, hat Gier auch dieses mal gute Leistung bei ihren Protagonisten geleistet. Bei jedem Buch bisher, gefielen mir die Charaktere sehr gut, da sie einfach total sympathisch und liebenswürdig sind und werden es durch ihre kleinen Fehler umso mehr. So habe auch ich Hauptprotagonistin Kati schon auf den ersten Seiten ins Herz geschlossen und wollte auch gar nicht mehr von ihrer Seite abweichen. Aber auch ihre etwas -nun ja, wie soll ich sagen- "verklatschte" Freundin Linda hat mich sehr zum Lachen gebracht. Besonders gelungen empfand ich aber auch Kati's Herzensmänner, denn sowohl Felix, als auch Mathias wirkten authentisch und liebevoll und ich persönlich konnte es wirklich gut nachvollziehen, weshalb sich Kati in dieses Männer verliebte.

Auch die schönen Zitate von - mehr oder weniger - berühmten Personen, welche man an vielen Seiten finden konnte, gefielen mir gut und waren immer passend zu dem Geschehnis. So bekommt der Leser einfach die Chance sich noch mehr Gedanken um die eigentliche Handlung zu machen und die Zitate an die Lebenssituation von Hauptprotagonistin Kati zu wenden. An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass mir der Spruch "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grün" sehr gut gefällt und allein beim Lesen des Titels konnte ich mir erste Gedanken ums Buch, aber auch um das eigene Leben machen.

Auch an Gier's Schreibstil kann ich wieder einmal wenig meckern. Wie immer war er flüssig und leicht zu lesern und vermutlich war dies auch einer der Gründe weshalb ich ihre Romane immer so schnell durch habe. Kerstin Gier schafft es einfach ihre Leser in abgrundtiefen Mitleid zu versetzen und Tränen zu vergießen, aber aber auch ganz leicht zu herzhaftem Lachen. So ist auch dieser Roman eine Achterbahn der Gefühle: Auf der einen Seite kriegt man sich nicht mehr ein vor Lachen, auf der anderen Seite muss man sich zurück halten, dass man nicht losweint. Trotzdem muss ich hier wohl erwähnen, dass es mir mit den "lustigen" Sätzen an einigen Stellen doch etwas zu viel wurde und sie teilweise etwas Fehl am Platz oder auch gekünstelt wirkte. So bin ich der Meinung, dass an einigen Stellen weniger wohl mehr wäre... .

Der einzige richtige Kritikpunkt wäre für mich eigentlich die Handlung und die Umsetzung derer. Die Idee an sich hat mir eigentlich ganz gut gefallen und nachdem ich den gröbsten Inhalt wusste, fand ich es eigentlich auch ganz interessant. Trotzdem muss man sagen, dass die Geschichte nicht wirklich ausgefallen und kreativ ist. Auch war fast alles einfach vorhersehbar und zumindest mit der Handlung hat die Autorin nicht viel Spannung aufgebaut. Ich ahnte schon nach den ersten Seiten was passieren würde und wie es ausgehen würde, sodass ich einfach die meiste Zeit auf einen Wendepunkt gewartet habe, doch diese Überraschung bleib bei diesem Roman leider aus.

Fazit:
Insgesamt kann ich also sagen, dass mir sowohl Charaktere, als auch Schreibstil und auch die Aufmachung, wie so oft bei Gier's Bücher gut gefallen haben. Trotzdem spielt auch die Handlung, zumindest für mich, eine Rolle und die war bei "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner" einfach viel zu vorhersehbar und zu unspektakulär. So gebe ich für dieses Buch "nur" drei Herzchen, weil ich der Meinung bin, dass Kerstin Gier das einfach besser kann. Gesehen hat man es ja an Romanen aus der Vergangenheit.



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