Juni 22, 2013

{Rezension:} Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald

Den folgenden Klassiker habe ich diesen Monat im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde gelesen, bei der jeden Monat ein Klassiker ausgesucht und abgestimmt wird und schließlich gelesen wird. Diesen Monat wurde nun eben "Der große Gatsby" von F. Scott Fizgerald gelesen und da mir der kurz zuvor erschienene Kinofilm so gut gefiel, entschied ich mich dazu, diesen Monat mitzulesen.
Bevor ich zur Rezension komme, möchte ich nur noch einige Worte zur Leserunde sagen. Mir hat diese Form des gemeinsamen Lesens sehr gut gefallen, denn es haben sich so viele, verschiedene Menschen in diesem Forum eingefunden, die über Aspekte dieses Romans diskutiert und sich ausgetauscht haben. Viel Lob, viel Kritik, viele Fragen wurden in den Raum geworfen, sodass ich mich selbst auch viel tiefgründiger mit diesem Klassiker der Weltliteratur befassen konnte. Es war also auf jeden Fall die Erfahrung wert und sobald es in einem folgenden Monat wieder einen Klassiker gibt, der auch mich anspricht, werde ich definitiv noch öfter mitlesen. Falls ihr auch bei lovelybooks Mitglied seid und Interesse hättet, schaut doch einfach hier vorbei.

Kurzbeschreibung: New York 1922. Auf seinem Anwesen in Long Island gibt Jay Gatsby sagenhafte Feste. Er hofft, mit seinem neuerworbenen Reichtum, mit Swing und Champagner seine verlorene Liebe zurückzugewinnen. Zu spät merkt er, dass er sich von einer romantischen Illusion hat verführen lassen. (via amazon)

Meine Meinung:
Erzählt wird der große Gataby von Nick, einem Börsenmackler, der erst kürzlich in einen Vorort von New York gezogen ist. Nick stellt den Freund aller Hauptpersonen dar, ist dabei jedoch eher ein neutraler Beobachter und kritisiert oder verurteilt gar nie. Für einige ist dies sicherlich etwas merkwürdig, jedoch empfand ich es als sehr positiv, da der Leser sich so seinen eigenen Eindruck von den Personen, von den Geschehnissen und Entscheidungen machen kann. 

F. Scott Fitzgerald entführt mit seinem Roman die Leser durch die goldenen Zwanzigern von New York und zeigt damit eine bunte und schillernde Welt voller Partys und Freizügigkeit. Schnell wird man als Leser hier in das Lebensgefühl der Zwanziger hineingezogen und wacht am Ende nur langsam und beschwerlich wieder auf. Im Hintergrund dieser ganz besonderen Zeit, schildert der Autor seine faszinierende Geschichte von Gatsby und tut dies auf eine sehr bildhafte und poetische Weise. Dabei stehen die leisen, nachdenklichen und tiefgründigen Gedanken des Erzählers Nick deutlich in einem Kontrast zu der lauten und bunten New Yorker Gesellschaft.

Ich war drinnen und draußen, zugleich verzaubert und abgestoßen von der unerschöpflichen Vielfalt des Lebens
(S.51)

Auch die Charaktere finde ich persönlich sehr gut dargestellt. Alle sind sie in irgendeiner Weise sehr facettenreich und haben ihre positiven und negativen Seiten. Auch wenn so gut wie alle Protagonisten, insbesondere Gatsby selbst, am Anfang sehr oberflächlich erscheinen, nach und nach immer greifbarer werden, werden sie dem Leser jedoch nie komplett greifbar und wahren immer ein Stück Entfernung.


Der Roman hat mich sehr beeindruckt, einerseits durch die schillernde, goldene Welt der Zwanziger, andererseits durch die tiefen Gefühle und Geschehnisse, welche hinter all der Oberflächlichkeit stecken.

Gatsby glaubte an das grüne Licht, die wundervolle Zukunft, die Jahr für Jahr vor uns zurückweicht. Damals entwischte sie uns, aber was machst das schon - morgen laufen wir schneller, strecken die Arme weiter aus.. Und eines schönen Tages... .
So kämpfen wir weiter, wie Boote gegen den Strom, und unablässig treibt es uns zurück in die Vergangenheit.
(S.224)

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