Oktober 19, 2014

{Rezension} Das Sonntagsmädchen von Kate Lord Brown {Lovelybooks-Leserunde}



Klappentext:
Immer sonntags öffnet die herrschaftliche Villa in Marseille ihre schmiedeeisernen Tore und wird zum Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, die aus allen Ecken des Landes herbeiströmen. Auch der junge Maler Gabriel Lambert macht sich auf den Weg nach Südfrankreich. Doch es ist das Nachbarhaus, das ihn schon bald in seinen Bann zieht. Denn dort wohnt ein Mädchen, dessen Schönheit ihn vom ersten Augenblick an fesselt. Ein Mädchen, für das er alles zu tun bereit ist - koste es, was es wolle ...

Meine Meinung:
„Das Sonntagsmädchen" beginnt im Jahre 2000 mit der jungen Journalistin Sophie, welche den berühmten und zurückgezogen lebenden Maler Gabriel Lambert interviewen möchte. Dieses Interview jedoch soll nicht von Lambert selbst handeln, sondern viel mehr von Vita, Sophies Großtante zu welcher der Maler ein besonderes Verhältnis gehabt haben soll.
So beginnt der Roman und es folgen nachfolgend fast durchgehen Erzählungen Lamberts aus seiner Vergangenheit. Hauptsächlich geht es hierbei um Marseille/Frankreich im Jahre 1940 und damit verbunden das ARC, eine Hilfsorganisation, welche vor allem jüdischen Künstlern und Künstlern, die sich öffentlich gegen das Naziregime ausgesprochen haben, aber auch anderen Persönlichkeiten half, in die USA auszureisen.
Ein anderer Handlungsstrang erzählt die persönliche Geschichte Lamberts, seine Verbindung zu Sophies Großtante Vita und vor allem seine Beziehung zu der jungen Marianne und sein Weg in die USA. Der Roman verbindet somit erfundene mit tatsächlichen Ereignissen und greift einige wichtige Künstler und Mitarbeiter des ARC auf. Vor allem dieser Aspekt der Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen und war wohl maßgebend dafür verantwortlich, dass ich an der Geschichte dran geblieben bin.

Ich hatte zunächst einige Schwierigkeiten in das Buch rein zukommen. Gleich zum Anfang wird eine für den Leser eigentlich unüberschaubare Anzahl an Protagonisten, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit vorgestellt und ich verlor sogleich den Überblick. Viele der Protagonisten besitzen zudem neben ihrem richtigen Namen auch noch Spitznamen und Codenamen, was die Sache zusätzlich erschwert. Durch diese große Anzahl an Protagonisten kam man anfangs auch keinem so richtig nahe und man blieb den Figuren als Leser eher auf Distanz.
Auf den ersten 300 Seiten des Buches gab es zudem einfach keinen richtigen roten Faden. Über viele Dinge wurde ein großes Geheimnis gemacht und dieses Verschweigen von vielen Information, was wohl die Neugier des Lesers erwecken sollte, führte bei mir eher zu großer Verwirrtheit und Unklarheit. Erst auf den letzten 50-100 Seiten kam so langsam Licht ins Dunkle und die einzelnen Erzählungen ergaben endlich irgendwo auch einen Sinn. 

Rückblickend muss ich sagen, dass ich wohl etwas enttäuscht bin von dem Roman. Man stolpert die meiste Zeit von einer Erzählung in die nächste, von einem Protagonisten zum nächsten und erst ganz zum Schluss, also viel zu spät meiner Meinung nach, kann man all das Erzählte ein bisschen verstehen und nachvollziehen. Obwohl mir die Idee an sich wirklich sehr gut gefallen hat und auch der historische Aspekt der Geschichte einige Pluspunkte bei mir sammeln konnte, ging es mir mit der Umsetzung dieser Geschichte leider ganz anders.

Diesen Roman bekam ich im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich ganz herzlichst bei dem Piper-Verlag und lovelybooks bedanken!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen